PANDA BEARs PERSON PITCH
DIE SO ZIEMLICH BESTE PLATTE ALLER ZEITEN BIS JETZT
Als zutiefst beeindruckende Erfahrung entpuppt sich das Jahrhundertwerk „Person Pitch“ (Paw Tracks/Cargo) von PANDA BEAR. Seit ungefähr zwei Stunden sitze ich, als hätte ich nichts anderes zu tun, hier und höre sie gerade zum dritten Mal hintereinander. Hier geht gleich die Sonne auf und auf keinen Fall möchte ich mir gerade über die Produktion Gedanken machen über die Zauberhand von PANDA BEAR (aka Noah Lennox vom Animal Collective, der Vater geworden ist oder demnächst wird und jetzt in Lissabon lebt), der diese surf- und westcoast-getränkte Zauberreise durch sieben schillernde Sechzigerjahre-Kaleidsoskope geschaffen hat, André don’t surf, trotzdem scheinen abgeschnittene Jeans, Thai-Gras und Surfbrett wie Freiheit, die vielleicht die derjenigen ist, denen Europa und der Rest der Welt wie Disneyland erscheint, ein weiterer verlängerter Arm des geld- und LSD-getränkten Amerikanischen Traumes, der alles besser zu wissen glaubt, und nein, der Vietnamkrieg oder Irak oder sowas kommen glücklicherweise nur am Rande vor auf dieser Platte, in den einem oder anderem Störgeräusch, das aber auch die Zeitlupenrotoren aus „Apocalypse Now“ sein könnte oder das Summen der Libellen um deinen Kopf, während Maori- oder/und Surf-Gesangs-Harmonie-Kaskaden oder -Wellen über dich herniedergehen, Rhythmusgitarren, Congos, beautiful Samples, selbst Eingesungen und -geschrammeltes, Psychedelic Moondances in Lisboa, Brian Wilson, Lee Perry und David Crosby sitzen im Yogasitz nah beieinander und lächeln, vielleicht haben sie gerade vergessen, wer von ihnen denn jetzt eigentlich gestorben ist. Ein brilliantes, versponnenenes Meisterwerk in Sachen Aufarbeitung und Nach-Wirkung. Dub-Musik, die einen allumfassend anzusprechen in der Lage ist, jeder gesunde Mensch wird in ihr hören, dass nichts vergebens war, ist und sein kann und sie dafür für immer lieben. Diesen Eindruck möge man dann mit anderen teilen. Die so ziemlich ultimativste Platte für den Sommer, für jetzt, für immer und für alle Zeit.

